- Jodverbindungen.
- Jodverbindungen.Als Element der siebten Hauptgruppe des Periodensystems tritt Jod v. a. in der Wertigkeitsstufe —1, daneben auch in den Wertigkeitsstufen + 1, + 3, + 5 und + 7 auf.Jodwasserstoff, HJ, ist ein farbloses, stechend riechendes, an feuchter Luft weiße Nebel bildendes Gas. Es wird technisch meist durch direkte Vereinigung der Elemente in Gegenwart eines Platinkatalysators hergestellt; beim Erwärmen zerfällt es wieder in seine Elemente. Jodwasserstoff löst sich leicht in Wasser zu Jodwasserstoffsäure. Diese reagiert stark sauer und wirkt als Reduktionsmittel; sie löst viele Metalle unter Wasserstoffentwicklung auf. Die so gewonnenen Salze werden Jodide genannt. Wichtige Jodide sind z. B. das Kaliumjodid, KJ, eine farblose, in Wasser leicht lösliche Substanz, die u. a. in der Jodometrie verwendet wird und in wässriger Lösung Jod unter Bildung von Polyjodiden anlagert (Jod-Jodkalium-Lösung), sowie das Silberjodid (Jodsilber), AgJ, das v. a. in der fotografischen Industrie sowie auch als Kristallisationskeim zur Auslösung von künstlichen Regen verwendet wird. (Silberverbindungen)Unter den mit Sauerstoff gebildeten Jodoxiden ist v. a. das Dijodpentoxid, Jod(V)-oxid, J2O5, zu nennen, eine weiße, kristalline Substanz, die durch Dehydratisierung von Jodsäure gewonnen wird. Dijodpentoxid oxidiert viele Substanzen und wird u. a. zur Bestimmung von Kohlenmonoxid in Gasgemischen verwendet. Die nur in verdünnter wässriger Lösung beständige hypojodige Säure, Jodsäure(I), HJO, und ihre Salze, die Hypojodite, Jodate(I), MIJO, wirken stark oxidierend. Die beständige Jodsäure, Jodsäure(V), HJO3, die u. a. durch Oxidation von Jod mit rauchender Salpetersäure gewonnen wird, sowie ihre Salze, die Jodate, Jodate(V), MIJO3, werden als Oxidationsmittel u. a. in der analytischen Chemie verwendet. Auch die Perjodsäure, Orthoperjodsäure, Jodsäure(VII), H5JO6, sowie ihre Salze, die Perjodate, Metaperjodate, Jodate(VII), MIJO4, wirken stark oxidierend und werden in der Analytik als Oxidationsmittel benutzt. - Es gibt zahlreiche Verbindungen des Jods mit anderen Halogenen (Interhalogenverbindungen), die jedoch alle mehr oder weniger instabil sind.Unter den organischen Jodverbindungen ist neben dem Jodoform v. a. das Jodmethan, Methyljodid, CH3J, zu nennen, eine farblose, flüssige Substanz, die z. B. durch Umsetzen von Dimethylsulfat mit Kaliumjodid gewonnen und als Methylierungsmittel verwendet wird.
Universal-Lexikon. 2012.